Nach einem guten und gemütlichen Frühstück begannen wir bei bestem Wetter unsere Samstagstour. Zuerst einmal fuhren wir von Tanne über Trautenstein nach Hasselfelde. Hier wurden die Maschinen betankt. Auf der Tankstelle herrschte ein reger Betrieb, denn etliche Motorradgruppen waren bei diesem schönen Wetter unterwegs. Sie nutzten die Möglichkeit hier zu tanken, um dann ihre Tour von hier durch den Harz oder zum Kyffhäuser fortzusetzen. Wir fuhren in der Gruppe über Stiege, Güntersberge, Siptenfelde, Alexisbad und Mägdesprung nach Gernrode. Die Straßen waren wie in den letzten Tagen auch gut zu befahren. Das Kurvenfahren machte richtig Spaß. Die Sonne zeigte sich von seiner besten Seite und so brachte das Biken in der Gruppe richtig Laune. Jedenfalls bis kurz hinter Bad Suderode. Wir fuhren in der Reihenfolge wie in den Tagen davor auch. Doch hinter Bad Suderode bekam ich langsam einen dicken Hals. Immer wenn es auf freier Strecke zügig voran gehen sollte, wurde mein Vordermann langsamer. Wo 100 km/h erlaubt waren bewegten wir uns teilweise mit 60 km/h voran, ohne ersichtlichen Grund. Es gab keine schlechten Wegstrecken oder andere Hindernisse. Das brachte mir nun keinen Spaß mehr, zumal ich manchmal abbremsen musste, sonst hätte ich überholen müssen und das ist in der Gruppe tabu. Diese ganze Geschichte bekam unser Scout wohl mit, denn er legte erst einmal einen nicht geplanten Stop am Hexentanzplatz ein. Hier gibt es richtig etwas für Touristen zu sehen und zu erleben. Es gibt Stände mit Andenken, Getränkebuden und Wurstbuden. Überall kann man stehen bleiben und sich etwas ansehen. Besonders beeindruckend war die Aussicht von oben ins steile Tal zu schauen. Von hier oben geht es mehrere hundert Meter steil hinab. Vom Hexentanzplatz kann man zur Rosstrappe hinüberschauen und die Leute dort beobachten, die mit einer Seilbahn zur dortigen Aussichtsplattform hochgefahren waren. Es war schon schön. |
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Blick ins Tal |
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Volker am Aussichtspunkt |
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Jürgen steht lässig am Geländer |
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Willi hat (s)eine Hexe gefunden |
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Bernd leidet in der Sonne |
Ganz langsam verrauchte mein Unmut. Langsam machten wir uns dann auf den Rückweg zu den Maschinen. Auf den Weg dahin genoss ich noch ein leckeres Eis. Schließlich machten wir uns auf den Weg Richtung Rübeland. Vom Hexentanzplatz ging es über Thale, Treseburg, Altenbrak und Wendefurth zum Stahlberg. Hier besichtigten wir noch einen Stausee, an dem Strom produziert wird. Dazu wird Wasser in ein oberes Staubecken gepumpt und bei Bedarf durch dicke Rohre ins Tal gelassen. Unten am Fuße der Fallstrecke, treibt das Wasser dann die Turbinen an. Von oben hatten wir einen schönen Blick auf die Fallrohre und den unteren Stausee, auf denen Boote unterwegs waren. |
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Blick über zerklüftete Berge |
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Blick auf den Stausee |
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Fallrohre vom oberen See zum unteren Tubinenhaus |
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Blick über die wunderschöne Landschaft |
Wir fuhren weiter über den Staudamm und durch einen Tunnel und erreichten bald Rübeland. Hier wollten wir uns ein Schaubergwerk ansehen. Am Parkplatz suchten wir uns einen Stellplatz. Die Stellfläche war nicht sehr groß für Motorräder und noch dazu recht steil. Eine Motorradfahrerin hatte Probleme. Norbert fragte noch, ob sie Hilfe bräuchte, doch sie lehnte ab. Beim Wenden ihrer Maschine rutschte sie auf dem lockeren Untergrund weg und fiel mit ihrem Motorrad auf die Seite. Norbert und Bernd E. sprangen sofort zur Hilfe und hoben die Maschine auf. Es war nicht viel passiert, außer ein paar Kratzern. So konnte sie mit ihrem Kollegen bald die Fahrt fortsetzen, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte. Ich hatte keine Lust zur Bergwerksbesichtigung und so blieb ich bei den Maschinen. Meine Freunde fuhren mit ein. |
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Schaubergwerk „Drei Kronen & Ehrt“
Im Gebiet um Elbingerode – Rübeland hat der Bergbau auf Eisenerz Wurzeln, die bis in das 9. / 10. Jahrhundert zurück reichen. Grundlage waren bis an die Tagesoberfläche reichende große Erzlagerstätten. Zahlreiche Kleinstunternehmer (Eigenlehner) gewannen das Erz in Tagebauen. Verhüttet wurde es ursprünglich in lagerstättennahen Rennfeueröfen. Funde von typischen Schlacken um Elbingerode und die Lagerstätten selbst lassen diesen Schluss zu. Später erst, mit der Technologie des Hochofens, wanderten die Hüttenstandorte an die Flussläufe der Bode. Die Verleihung des Markt- und Münzrechtes an Elbingerode im Jahre 1206 beweist die damals große wirtschaftliche Bedeutung dieser Region. 1530 begann der Abbau manganhaltigen Eisenerzes am „Großen Graben“ (Pinge). Der Bergbau wurde durch Kriegswirren zeitweilig unterbrochen, später aber, von 1867 bis 1871, wird der Fürstliche Stollen zur Wasserhaltung aufgefahren und dabei die eigentliche Schwefelkieslagerstätte angetroffen. Das bis dahin abgebaute Eisenerz war dagegen nur das Verwitterungsprodukt. Am Ende des 19.Jh. wird kurzzeitig Pyrit und Eisenerz abgebaut, ehe dann nur noch Pyrit für die Schwefelsäureherstellung gewonnen wurde.
Bis zur Einstellung der Gewinnung im Juli 1990 förderte die Grube, die zuletzt den Namen „Einheit“ trug , etwa 13 Mio. Tonnen Erz. Danach errichteten Bergleute im Bereich des Oberen Mühlentalstollens das Besucherbergwerk „Drei Kronen & Ehrt“. Von erfahrenen Bergleuten wird hier dem Besucher die Entwicklung der Bergbautechnik mit voll funktionstüchtigen Bergbaumaschinen gezeigt.
Man kann mit einer akkubetriebenen Grubenbahn auf einer Strecke von 600 m in die ehemalige Schwefelkiesgrube fahren und sich einen Überblick über die vielen Bergbaumaschinen verschaffen, die zu DDR-Zeiten verwendet wurden. Bei der anschließenden Führung erfährt man eine Menge Wissenswertes über die hiesige Bergbaugeschichte.
Bei der Besichtigung besteht die Möglichkeit selbst die Rückschlagskraft des Bohrers zu erleben oder die Überhauenaufbruchbühne auszuprobieren. Der Besucher erhält einen Einblick in die Arbeit des Bergmanns und kann sich vorstellen, wie hart die Arbeit unter Tage gewesen sein muss
Nach einer halben Stunde sah ich mir die Gegend auf der Straßenkarte an und beschloss daraufhin eine kurze Tour zu machen. Weiträumig umkurvte ich den Rappbode-Stausee. Meine Tour war 40 km lang und brachte mich durch Elbingerode, Rothehütte, Tanne, Trautenstein und Hasselfelde zurück nach Rübeland. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich konnte mein eigenes Tempo fahren und die Kurven genießen. Außerdem brauchte ich auf niemanden Rücksicht nehmen. Das war einfach klasse. Ich hatte meine Yamaha gerade auf dem Parkplatz wieder abgestellt, da erschienen meine Freunde aus dem Bergwerk. Nach einem kurzen Plausch fuhren wir nach Elbinerode, um dort Kaffee zu trinken. Von dort fuhr Bernd P. alleine nach Tanne zurück. Wir anderen nutzten die Zeit noch einmal zu einer Tour. Wir fuhren von Elbingerode über Rübeland, Wendefurth, Altenbrack, Treseburg, Thale, Friedrichsbrunn, Barenrode, Güntersberge, Stiege, Trautenstein, Beneckenstein, Sorge und Elend nach Tanne zurück. Auf dieser Tour kamen wir durchs Bodetal. Hier waren Fliegenfischer zu beobachten, wie sie ihrer Leidenschaft nach gingen. Sie standen mit ihren Wathosen im Fluss und ließen die Fliegen immer wieder auf das Wasser gleiten. Das sah schon klasse aus. Schließlich kamen wir wieder beim Hotel an, stellten die Mopeds ab und begaben uns zur Terrasse. Wie jedes Mal machten wir hier unsere Bierpause, bevor es unter die Dusche ging, um sich für den Abend durch zu stylen. Das Essen war lecker wie immer. Das Bier schmeckte auch. Nur das Wetter wurde etwas schlechter und es wurde etwas kühler. Doch es blieb trocken. Müde und glücklich ging ich bald ins Bett, denn am Sonntag wollte ich früh zurück fahren. Ich hatte meiner Fußballmannschaft versprochen zum Punktspiel wieder da zu sein. |