Dolomiten 2013
- Anreise
- Unterkunft
- Warmup
- Bremsbelagduft
- Gehetzt von einer toten Mücke
- Wie George Cloony
- Fahrplan SAD besorgen
Mit unserem neu gekauften, gebrauchten Mazda 5 und einem von einem Freund geliehenen Anhänger für die beiden Motorräder sind wir über Sinsheim angereist.
In Sinsheim haben wir eine Nacht im "Hotel Sinsheim" verbracht und uns einen Tag im Technik- und Verkehrsmuseum sattgesehen.
(Dazu an anderer Stelle mehr).
Unsere "Puppenstube" "Grand Chalet Soreghes" |
Regina, meine Frau, hat das Hotel über ALDI gebucht. Durch die bunte Fassadenbemalung sah es aus wie eine „Puppenstube“.
Die Betten waren eine Zumutung, die Zimmeraufteilung für eine Familie mit zwei 12 jährigen Jungs, ok.
Die Zwillinge hatten einen "Hems" mit eigenem Bad und Toilette.
Das Frühstück, insbesondere der italienische Kaffee aus dem Automaten, waren gewöhnungsbedürftig.
Ein vier Gänge Menü am Abend hatte zwar Potential nach oben, hat uns in der Regel jedoch gefallen. Die Vorspeisen und das Dessert haben, für Nichtliebhaber von Polenta, über vieles hinweggeholfen.
Im Preis- Leistungsverhältnis war das Angebot mehr als wir erwartet haben!
TOUR ZUM AUFWÄRMEN
Für Motorradfahrer aus dem Norden der Republik ist das Motorradfahren in den Bergen etwas wirklich Besonderes.
Die Sprüche über unsere Landschaft wie:
"Wir sehen am Vormittag wer uns zum Kaffee besucht, denn die höchste Erhebung ist der Deich zur Elbe mit einer Höhe von unter 10 m" oder "Die einzigen Kurven sind die Autobahnauffahrten" sind nicht die ganze Wahrheit.
Wahr ist jedoch, dass es Spitzkehren "Tornantes" in Norddeutschland wirklich nicht gibt.
Auch wenn ich schon in den Alpen und den Pyrenäen gefahren bin, ich brauche immer ein paar ruhige Kilometer um wieder das Gefühl für dieses "Salz in der Suppe" zu bekommen.
Die "Aufwärmtour" habe ich mit meinem Sohn Jonte unternommen. Wir sind von Campitello di Fassa auf der 48 in Richtung Südwest gefahren. In Vigo di Fassa auf die 241 in Richtung Botzen. Der Karerpass war der erste Pass den wir überfahren haben.
Nur wenige hundert Meter hinter dem Pass sind wir dann nach Norden abgebogen um über den Nigerpass zu gelangen.
Ich war von Beginn an begeistert von dem Zustand der Straßen. Der Belag war durchweg griffig und die Frostschäden des Winters waren schon beseitigt oder es wurde gerade daran gearbeitet.
Über Kastelruth sind wir dann nach St. Ulrich und dort auf die 242 gefahren. Diese Straße führt dann in Richtung Süden über das Sellajoch (Pso. di Sella).
Diesen Pass musste ich bei der Anreise mit Auto und Anhänger schon überqueren. Kurz vor dem Pass aus Richtung Norden kommend gibt es ein etwa 300 m langes Stück unbefestigte Straße. Dieses war gerade neu geschottert worden. Mein Auto hatte ganz schön zu kratzen. Jetzt, zwei Tage später, war der Untergrund festgefahren und wunderbar befahrbar.
Nach den mehr als 30 Spitzkehren auf der Abfahrt erreichten wir Canazei und unseren Ausgangsort Campitello.
Radarkontrollen
Auf dieser ersten Tour habe ich sehr viele Radargeräte gesehen. Der größere Teil sah bestückt aus.
Schilder mit der Aufschrift: "controllo elettronica della velocita" wiesen auf Radarfallen hin.
In Deutschland werden die Geräte ja eher "Gewinnorientiert" installiert. In Italien stehen diese in der Regel an Zebrastreifen, vor Schulen und Kindergärten und an anderen "sinnvollen" Orten.
Meine Hausstrecke wurde der Passo Pordoi. Die meisten Touren startete ich mit diesem Pass. Von Canazei in Richtung Norden gelangt man nach etwa 10 Kehren an eine Abzweigung. Nach Norden auf der 242 führt die Straße über das Sellerjoch, auf der 48 gelangt man über den Passo Pordoi. Meistens habe ich mich an dieser Stelle für den Pordoi entschieden. Die Straßen waren in einem sehr guten Zustand. Zu Beginn führt die Strecke durch einen schattenspendenden, teilweise nach Kräutern duftenden Wald. Die Bäume werden im Verlaufe der Strecke immer niedriger, bis diese einen weiten Blick auf den Sattel des Passes öffnen. Für das Foto (oben) danke ich dem Mitarbeiter der Fa. BIKERSHOT. In dem Momet, als die Aufnahme entstand, habe ich noch nicht begriffen, dass der Mensch mich fotografierte. Zurück von der Tour erzählte ich meiner Frau von dem Fotographen, und wie gern ich das Foto hätte. Tage später, auf gleicher Strecke, mit meinem Sohn als Sozius, habe ich den Fotographen dann in einer anderen Kurve wieder gesehen. Ich habe bei nächster Gelegenheit gewendet und ihn gefragt wie ich an das Bild komme. Er gab mir eine Visitenkarte. Ablauf: Auf Internetseite gehen, auf "Deutsch" klicken, sich über den Interpretationsspielraum wundern. Deutsch und Italienisch scheinen sich kaum zu unterscheiden. "Motorräder" auswählen, dann den Monat, innerhalb des Monats den Tag, innerhalb des Tages den Uhrzeitbereich. Es erscheinen Vorschaufenster aller Bilder. Durch Anklicken werden diese, ein wenig vergrößert, mit einem Logo, angezeigt. Hier können die Bilder nun als Datei oder gedrucktes Foto erstandern werden. Es hat zwar ein paar Tage gedauert, aber die Qualität der Bilder sind die 12,00 € pro Foto und das Warten wert! |
Ein paar Fotos
Ich blicke von hunderten Bildschirmen in die Wohnzimmer Auf den Touren habe ich in, gefühlte, 200 Actioncams gegrinst. Das Grinsen war auf diesen Touren schon fast in meinem Gesicht eingefroren. Denn entweder die wunderschönen Ausblicke oder die Straßenführung oder Beides führten zu diesem Effekt. Zuhause angekommen habe ich dann bei YouTube mal nach den Ergebnissen dieser Hobby-Action-Aufnahmen gesucht. In der Tat, es gibt da einiges. Teilweise wird die Stimmung der Touren auch gut transportiert. Die Landschaft, der Spaß und das Gesamtfeeling kommen schon manchmal erstaunlich gut rüber. Aber echt peinliche Aufnahmen sind auch dabei. Bei den Schleifpads an den Anzügen einiger Kollegen habe ich ja immer vermutet, dass die Schleifspuren heimlich in der Garage mit der Schwingschleifer entstehen, nee, nun habe ich den Beweis im Web gefunden. Die Kollegen rutschen soweit mit dem Popo über die Sitzbank, bis notfalls sogar bis der Kontakt zu den Fußrasten auf der kurvenäusseren Seite verloren geht, um mit dem Pad die Straße zu berühren. Das könnte schon fast eine Anzeige wegen unsachgemäßer Ladungssicherung nach sich ziehen. Das eigentlich Peinliche wird jedoch zum Ende des Videos deutlich, wenn die Schräglage nach dem Abstellen auf dem Seitenständer um vieles stärker ausfällt als in den Kurven während der Aufnahmen zuvor. |
Die drei Buchstaben und die Farbe sollte man sich merken. Man hört zwei kurze Hupentöne und sollte sofort anhaltebereit sein. Die Fahrer der SAD-Busse kennen Ihre Strecken, Fahrzeuge und Grenzen. In den Kehren wird die ganze Straßenbreite genutzt. Solle der Bus entgegenkommen empfehle ich äußerste Vorsicht. Überholen ist fast unmöglich. Wenn nichts von vorne kommt, werden die leichten Kurven für den Busfahrer zur Geraden. Für einen ungetrübten Fahrspaß sollte man den Fahrplan auswendig lernen und zwischen den Linienfahrten auf Tour gehen. Mitfahren ist jedoch ein echtes Erlebnis. Nach einer Wanderung sollte man sich diesen Spaß ruhig gönnen. |